Deutschland kann auf eine lange und traditionsreiche Vergangenheit im Versandhandel zurückblicken. Auch heute ist Deutschland mit weitem Abstand Spitzenreiter in Europa im Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP). Das Gesamtumsatzvolumen der Kurier- und Paketdienstleister hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und strebt mit Siebenmeilenstiefeln dem 20 Milliarden Euro Umsatzvolumen entgegen. Das Paketgeschäft stellt mit rund der Hälfte davon das mit Abstand größte Marktsegment dar – die Wachstumsraten sind beeindruckend.
Das steigende Aufkommen ist zum großen Teil auf den starken und nicht abreißen wollenden Boom im Online-Handel zurückzuführen. Dank einer großen Werbeoffensive und der medialen Dauerpräsenz großer Online Anbieter wie beispielsweise Zalando lassen sich immer mehr Deutsche online bestellte Waren nach Hause schicken. Einer Studie des Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) zufolge konnte im Jahr 2013 erstmals die magische Marke von einer Milliarde versendeter Pakete geknackt werden – Tendenz weiter steigend.
Die wichtigsten Warengruppen im Online-Handel
Der Spitzenreiter bei online-bestellten Waren sind Klamotten und Schuhe. Dicht gefolgt von Unterhaltungselektronik und Büchern.
In einem weiteren spannenden Bereich – dem Lebensmittelversand kommt der Onlinehandel dagegen eher langsam in Gang. Dort hinkt Deutschland den internationalen Spitzenreitern etwas hinterher. Mit einem Umsatzvolumen von rund 800 Millionen Euro jährlich erreicht das Online-Geschäft nur 0,5 % des gesamten Lebensmitteinzelhandels. In Großbritannien liegt dieser Anteil bereits bei 3,4 Prozent. Ursache dafür sind die Schwierigkeiten beim Versand frischer Waren durch Probleme in der Kühlkette.
Große regionale Unterschiede
Das insgesamt steigende Aufkommen des Internethandels stellt die Paketzusteller aber vor ganz neue Herausforderungen. Laute einer gemeinsamen Studie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) und der MRU GmbH kann rund die Hälfte der Paketzustellungen dem Privatkunden-Geschäft zugerechnet werden.
Davon wiederum decken die Warengruppen Bekleidung, Bücher, Bild- und Tonträger sowie Unterhaltungselektronik etwas mehr als die Hälfte des Volumenaufkommens ab. Die Zahl der Sendungen verteilt sich jedoch nicht gleichmäßig über Deutschland, sondern weist erhebliche Unterschiede auf, abhängig von Region und Urbanisierung. Die Studie hat gezeigt, dass das Kaufverhalten im Online-Handel von zahlreichen Faktoren abhängig ist.
Die entscheidende Frage: Wie sehen die Wünsche der Kunden aus?
Die Ergebnisse sind für Händler und Transportdienstleister gleichermaßen von Bedeutung. Dabei sind vor allem die Vorstellungen der Kunden hinsichtlich Zeit und Ort der Paketzustellung sehr unterschiedlich. Wie eine repräsentative Befragung aus dem Frühjahr 2014 zeigt, erzeugen zusätzliche Services der Paketdienste beim Kunden eine erhöhte Kaufbereitschaft. Die Gesamtzufriedenheit des Kunden mit allen relevanten Einzelschritten – vom Bestellvorgang über die beste Bezahlmöglichkeit bis zur Lieferung der Ware – spielt für den Erfolg des Geschäftsmodells dabei die entscheidende Rolle.
Ein wichtiger, zu korrigierender Aspekt hierbei ist die Tatsache, dass 25% der Pakete nicht beim ersten Mal zugestellt werden können. Eine passende Abhilfe für erfolglose Zustellungen stellen sogenannte Paketkästen, in denen - vergleichbar einem Briefkasten - Pakete abgelegt werden können. Mobile, d.h. nicht fest montierte Paketempfangslösungen haben den Vorteil, dass sie auch von Mietern in großen Wohnanlagen bequem genutzt werden können. Der Empfänger kann die Sendung dann sicher entgegennehmen, sobald er nach Hause kommt.
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